FAF 2024: Presse-Talk der GHM in Mannheim


Von:  BV / GHM / 18.10.2023 / 12:11


Vor vollbesetztem Auditorium mit ca. 60 Gästen fand der Presse-Talk der GHM, die die Messe FAF Farbe, Ausbau & Fassade ausrichtet, statt. Das hochkarätig besetzte Podium diskutierte im Mannheimer MAFINEX die drei Fokusthemen der Messe: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Personalmanagement.


  • Bild: Stephan Falk

Neuer Leitstern am Messehimmel

Dass das Interesse an der Messe FAF hoch ist, belegen die guten Anmeldezahlen, die Bettina Reiter, Leiterin der FAF, eingangs vermelden konnte: „Sieben Monate vor der Messe sind bereits 230 Aussteller und Mitaussteller angemeldet, und sie belegen jetzt schon 14.000 m² Ausstellungsfläche.“ In den kommenden Monaten ist noch mit einer erheblichen Anzahl weiterer Anmeldungen zu rechnen.

Damit ist klar: Die Messe wird ihrem Anspruch, europäische Leitmesse der Maler- und Stuckateurbranche zu sein, mühelos gerecht werden. Nicht zuletzt, weil sie die drei Fokusthemen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Personalmanagement intensiv adressiert, die derzeit die größten Herausforderungen der Branche darstellen – nicht nur bei Malern und Stuckateuren, sondern auch bei den angrenzenden Kreativgewerken und Herstellern, die das Messespektrum erweitern. Damit wird die FAF das wichtigste Forum sein, auf dem über die drängenden Zukunftsfragen der Branche nachgedacht wird.

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Talkrunde, die Lisa-Marie Niehoff moderierte. Neben Bettina Reiter und den Vertretern der Trägerverbände, Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz und Jörg Ottemeier vom Bundesverband Ausbau und Fassade, war als Vertreter der jungen Generation der 23-jährige Nils Kugler mit von der Partie – frisch gebackener Vize-Europameister der Stuckateure.

Fokusthema Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist eines der Fokusthemen auf der FAF 2024. Das reicht vom Schutz und dem Erhalt vorhandener Substanz über die Substitution umwelt- und gesundheitsproblematischer Produkte bis zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe im konstruktiven Bereich. Jörg Ottemeier wies auf den Beitrag seines Handwerks zu Wärmedämmung und Fassadenschutz hin, der erst die Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz moderner Heiztechnologien schafft. Und Nils Kugler, dessen Generation auf das Gelingen der Klimawende in besonderem Maße angewiesen ist, ist gespannt, was die Industrie auf der Messe an neuen Technologien und Ideen präsentieren wird. 

Fokusthema Personalmanagement

Der Arbeitsmarkt hat sich vom Nachfrage- zum Anbietermarkt gewandelt. Das gilt auf allen Ebenen der Karriereleiter. Es ist schwierig geworden, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, ausgebildetes Personal zu finden oder auf Führungsebene Nachfolger zu finden. Dabei gibt es nicht nur Grund zum Klagen. Jörg Ottemeier konnte von zwei Betrieben in Köln und Bonn berichten. Der eine hatte auf seine Azubi-Kampagne hin rund achtzig Bewerber gefunden, der andere bekam zehn junge Frauen als Lehrlinge. „Das überrascht nicht,“ so Nils Kugler, „denn wir erschaffen was, wir gestalten und bauen das aus, worin wir z.B. hier und jetzt stehen. Wir müssen Wirklichkeit schaffen und den Jugendlichen die positiven Perspektiven aufzeigen, die sie im Handwerk erwarten.“ Einig waren sich die Diskutierenden, dass die FAF eine besonders günstige Plattform für Personalmanagement bildet. Bettina Reiter: „Wir schaffen den Rahmen für Begegnungen – und das nicht nur im eigentlichen Messegeschehen, wenn wir etwa attraktive Abendveranstaltungen organisieren, sondern auch mit FAF CONNECT, unser digitales Contentportal, das, auch wenn keine Messe ist, von der Branche genutzt werden kann. Da reichen die Möglichkeiten von der Jobbörse bis hin zu Productfinder und Netzwerken.

Fokusthema Digitalisierung

Dass Deutschland einen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung hat, ist unbestritten. Was für das Land gilt, gilt auch für das Handwerk. Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der sich in der eigenen Delphi-Studie „Malerhandwerk 2040“ mit der Zukunft seines Handwerks beschäftigt hat, sieht in einer umfassenden Digitalisierung nicht nur ein großes Veränderungspotential, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für das Überleben der Betriebe. „Handwerksarbeit wird immer Handwerk bleiben“, so Guido Müller. „Aber die Erledigung digitalisierbarer Jobs von der Planung und Angebotserstellung über Bestellungen bis hin zur Abrechnung durch intelligente Software wird uns dafür die Freiräume schaffen.“ Jörg Ottemeier sieht in der Digitalisierung zudem gute Chancen auf der Baustelle. „Bei uns ist jedes Baustellenfahrzeug mit Tablets ausgerüstet. Und ohne CAD-Technik zum Beispiel würden wir uns bei der Rekonstruktion historischer Gewölbe in der Denkmalpflege deutlich schwerer tun.“

Vorfreude – Neugierde – gespannte Erwartung

Nur noch sieben Monate sind es bis zur Messe. Die Erwartungen sind hoch und gespannt – nicht nur auf neue Ideen und Produkte, sondern auch auf das Wiedersehen mit vertrauten Gesichtern und die Vernetzung mit neuen Partnern. Jörg Ottemeier und Guido Müller sehen dem Austausch mit Lieferanten und Kollegen / Kolleginnen mit vertrauensvollem Blick entgegen. Und Nils Kugler freut sich, dass ab 2024 auch wieder für Azubis die Teilhabe am Erlebnis Messe möglich ist, ein Erlebnis, das zwei Azubigenerationen verwehrt blieb.


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